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Umbau Hotel Donatz, Samedan

Das Hotel Donatz in Samedan besteht aus zwei Häusern, die über einen zweigeschossigen Zwischenbau miteinander verbunden sind.
Bei den beiden Häusern handelt es sich um einen viergeschossigen „Altbau“ aus den 1920/30er Jahren und einen fünfgeschossigen „Neubau“ aus den 1980er Jahren. Die Gebäude liegen in der Kernzone von Samedan und sind Teil der Ortsbildschutzzone.
Von den Gasträumen und Hotelzimmern aus wird der Dorfbezug immer wieder durch interessante Blicke entlang von Gassen, Strassen, auf den Kirchturm oder über die Dächer hinweg spürbar. Das grandiose Bergpanorama steht innerhalb des Hotels demnach nicht im Vordergrund, sondern die Behaglichkeit des attraktiven Dorfkerns. Diese Verwurzelung mit dem Ort ist das Potenzial der Hotelanlage.
Neben der Erarbeitung eines gestalterischen Konzeptes, welches alle Gebäudeteile einbindet, sollten im Zuge des Umbaus die Wege optimiert, Die Dämmung und der Schallschutz verbessert und Technik und Küche auf den neuesten Stand gebracht werden. Insgesamt sollte das Hotel nach dem 2-phasigen Umbau die Kategorie 3*** Superior der hotelleriesuisse erreichen. Der Ausbau erfolgte in Leichtbauweise aus Gipskartonwänden.

Fassade
Die Analyse des Gebäudes hat gezeigt, dass sich die geschützte Fassade durch vier charakteristische Merkmale auszeichnet:
- Die Gliederung des Gebäudes in einen Sockelteil und ein Piano nobile.
- Die Betonung der Ecke durch eine Rundung, wo sich derehemalige Eingang befand.
- Die über die Klappläden optisch zu „Bändern“ zusammengefassten Fenster.
- Der durch das Flachdach bedingte geringe Dachüberstand.
Diese charakteristischen Merkmale sollten in der Neugestaltung und der Beleuchtung der Fassade bei Nacht zum zentralen Thema werden.
Farblich sollte sich das Gebäude ins Ortsbild einpassen und die besonderen Elemente hervorgehoben werden. Die Farbkombination der Fassade wurde sorgfältig ausgewählt und findet sich als „roter Faden“ auch in den Innenräumen wider.

Korridore
Die Korridore der Anlage sollten den durch die Fassade vermittelten Eindruck eines ruhigen aber auch speziellen Gebäudes fortsetzen. Eigenheiten, wie die gewendelte Treppe sollten daher hervorgehoben werden und Farben, die bereits an der Fassade zu finden waren, tauchen an einigen Stellen wieder auf. Eine gute Beleuchtung, robuste Materialien, leichte Orientierung, sowie eine Verbesserung der Brandschutzsituation konnten durch den Umbau realisiert werden.

Zimmer
Themen, welche bereits in der Fassadengestaltung und im Korridorbereich zu finden sind, wie die Horizontalität der Fensterbänder, differenzierte Wandeinteilungen, Bänder und Rundungen tauchen auch im Zimmerbereich ebenfalls auf.
Der spezifische Charakter der 20/30er Jahre wird in der Anwendung von Farben, den schlichten, aber massiven Möbeln und der Gestaltung der Bäder aufgenommen.
Die Zimmer unterscheiden sich durch die Beibehaltung des bestehenden Tragwerks alle in Grundriss, Grösse und Proportion. Diese Individualität ermöglicht dem Gast bei jedem Besuch neue Eindrücke und auch die Ausblicke aus den verschiedenen Zimmern vermitteln eine jeweils andere Stimmung. So gibt es die Zimmer mit Blick in den Garten, die mit Bezug zum Kirchturm, die Abend- oder Morgensonnezimmer, Zimmer mit einem, zwei oder 4 Fenstern über Eck, mit Badewanne oder kompaktem Bad mit Dusche.
Was die Zimmer gestalterisch verbindet, sind die textilen zurückhaltenden Bodenbeläge, die teilweise farbigen Wände, die schlichten Arvenholzmöbel sowie die Ausstattung.