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Ordos 100, Innere Mongolei

Die Auswahl zur Teilnahme an dem internationalen Projekt Ordos 100 erfolgte durch das Architekturbüro Herzog & de Meuron Architekten, Basel, in Zusammenarbeit mit Ai Weiwei, welcher dieses Architekturprojekt kuratierte. Innerhalb kurzer Zeit sollte von jungen Architekten aus aller Welt ein neues Villenviertel mit 100 Grundstücken in Ordos - heute eine Wüstenlandschaft in der Inneren Mongolei - geplant werden. Jedem Teilnehmer wurde ein Grundstück zugewiesen, das gemäss einem vorgegebenen Raumprogramm beplant werden sollte. Während der Planungsphase gab es eine Ortsbesichtigung mit Zwischenkritik und eine Schlusskritik in China.

Durch die Gebäudeform und die Positionierung auf dem zugewiesenen Grundstück wurde auf die besondere Ecklage im Viertel eingegangen und wurden Ràume für den Eingangsbereich und den Garten gebildet.

Das Gebäude, einer Jurte gleich, wird durch Klima, Wind und Wetter geformt. Die Kultur der Nomaden und ihre Lebensweise spiegelt sich in dem introvertierten Gebäude wider.
Das Gebäude, einem chinesischen Hofhaus gleich, besitzt ein gemeinschaftliches Zentrum und einen gemeinsamen Raum für die gesamte Familie.

Das Projekt verbindet die nomadische mit der traditionellen chinesischen Lebensweise innerhalb eines modernen mongolischen Hauses durch die Reduzierung auf das Wesentliche und den Fokus auf den Innenhof als zentrales Element des Hauses.
Dieser innere Freiraum durchstösst das Gebäude vertikal und horizontal bis an die Fassade. Ein Feuer im Zentrum des Hofes hebt dessen Bedeutung als wichtigen Lebensmittelpunkt der Familie symbolisch hervor.

Die äussere Hülle aus Sand, Kies und Steinen hat das Material der Umgebung zum Thema und lässt das Gebäude mit der Landschaft verschmelzen.

Der zentrale Innenhof des Gebäudes wird über eine Rampe erreicht. Dieser Ort verbindet die verschiedenen Wohnbereiche, die sich über dem Erdgeschoss und der Landschaft erheben. Der innere Weg windet sich spiralförmig duch das Gebäude und wird von gezielten Öffnungen in die Landschaft begleitet. Im Obergeschoss endet der Weg auf einer Terrasse mit schöner Aussicht in die Umgebung.
Durch die homogene Hülle aus Sand, die Massivität und die spezifische Kubatur konnte ein ruhiger „Eckpfeiler“ für das neue Villengebiet geschaffen werden.

Konstruktion

Die äussere Hülle besitzt einen mehrschaligen Aufbau. Von Innen nach Aussen folgt auf die Betonwand eine Dämmschicht und dann eine verdichtete „Sandschicht“, die mit Zement und dem Sand | Kies der Umgebung hergestellt wird. Die tragende Konstruktion besteht aus Stahlbeton und ist im Inneren in Wandscheiben und Stützen aufgelöst, um eine grosse Transparenz und Helligkeit durch zahlreiche Glasflächen zu ermöglichen.